Von Endometriose über den Gender Pay Gap bis zu Posthumanismus: Das Elisabeth-List-Fellowship-Programm fördert Geschlechterforschung an der Uni Graz
2019 wurde das Elisabeth-List-Fellowship-Programm ins Leben gerufen. Benannt nach der Philosophin Ao.Univ.-Prof.in Elisabeth List (1946-2019), bietet es Forschenden der Universität Graz die Möglichkeit, in einem Kooperationsprojekt Geschlechterforschung zu betreiben, die (inter)nationale Vernetzung zu voranzutreiben und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Durch das gemeinsame Arbeiten der lokalen Forschenden und internationalen Fellows an einem Thema entsteht ein produktiver Austausch, der nicht nur die individuelle Forschung der Fellows, sondern auch die internationale Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftler*innen intensiviert. Auch die Geschlechterforschung an der Universität Graz wird durch das Elisabeth-List-Fellowship-Programm gestärkt und noch sichtbarer gemacht.
Da Geschlechterforschung ein genuin interdisziplinäres Feld ist, steht das Programm allen wissenschaftlichen Disziplinen offen. Und das zeigt sich auch in den bisherigen 16 Projekten, die Geschlechterfragen sowohl aus soziologischer, wirtschaftlicher, theologischer, geographischer, kulturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Perspektive untersucht haben. Geforscht wurde u.a. zu Geburtskulturen, Narrativen des Alterns, Smart Cities, Anti-Genderismus, Südost-Europäischer Geschichte, Kriegsfürsorge, Reproduktiver Gerechtigkeit und religiösen Schriften.
Aus den Kooperationen sind inzwischen zahlreiche Tagungen, Veranstaltungen, Publikationen (wie z.B. „Anti-Genderismus in Europa: Allianzen von Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus“, „Gender and Age/Aging in Popular Culture“ und „Platformization of Urban Life: Towards a Technocapitalist Transformation of European Cities”), aber auch andere Outputs, wie Radiosendungen („Gender, Affect, and Politics“) hervorgegangen.
Um die interessanten Themen, die in den Fellowships beforscht werden, auch einem breiten Publikum zugänglich zu machen, werden im Podcast Gender & mehr – leicht gesagt“ die Projekte in Interviews durch die Forschenden vorgestellt. Die Folgen sind online frei verfügbar - reinhören lohnt sich!
Nähere Informationen und Neuigkeiten zum Fellowship finden sich auf der Homepage des Förderprogramms.
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Interesse geweckt? Mehr über die einzelnen Forschungsprojekte erfahren Sie in den folgenden Folgen des Podcasts „Gender & mehr – leicht gesagt“:
#2 Gender Pay Gap mit Katharina Mader
#3 Housework with Mirko Petrić
#4 Kriegsfürsorge mit Heidrun Zettelbauer
#5 Affective Worldmaking mit Dijana Simić, Jana Aresin und Si Sophie Pages Whybrew
#6 Geschlecht im Posthumanismus mit Hildegard Kernmayer und Marietta Schmutz
#7 Anti-Genderismus mit Rita Perintfalvi und Raphaela Hemet
#8 Geschlecht und Alter/n in der Populärkultur mit Roberta Maierhofer und Nicole Haring
#9 Geschlechtergerechte Stadtentwicklung in Smart City Kontexten mit Anke Strüver
#10 Gender, Alter(n), Care und Migration mit Ulla Kriebernegg und Anna Kainradl
#13 Geburtskulturen mit Sabine Flick
#14 Creativity in (Post)Socialism with Věra Sokolová, Tereza Jiroutová Kynčlová und Aleksandra Fila
#15 Work Environments with Christiane Berth, Martina Heßler, Helen Glew, and Nina Jahrbacher