URBAN CULTURES OF CARE (CURARE)
setzt an aktuellen Überlegungen der feministischen Sorgeethik an
URBAN CULTURES OF CARE (CURARE): Alltägliche Sorgepraktiken als soziale Infrastruktur im Stadtteil
Grazer Kooperationspartnerin: Univ.-Prof.in Dr.in Anke Strüver
Junior Fellow: Vivien Breinbauer, MSc (cand.) BSc
Incoming Senior Fellow: Dr.in Yvonne Franz
Incoming Junior Fellow: N.N.
Zeitraum: 01/2024 – 06/2025
Special Issue (abstract due: Sep 15, 2024):
https://www.cogitatiopress.com/urbanplanning/pages/view/nextissues#CaringCommunities
Seit gut einer Dekade ist städtisches Alltagsleben durch neoliberale Austeritätspolitiken bestimmt, die alltägliche Sorgepraktiken in privaten wie in institutionellen Kontexten betreffen. Doch Sorgepraktiken sind nicht nur Teil des individuellen (Über-)Lebens, sie sind auch zentrales Element des Urbanen, des gelebten gesellschaftlichen Alltags in der Öffentlichkeit. Gerade in Zeiten multipler Gesellschaftskrisen steht die individuelle wie kollektive Lebensqualität unter Druck. Daher werden Caring Communities und daraus resultierende Urban Cultures of Care zu einem zunehmend wichtigen Element gesellschaftlichen Zusammenhalts in diversifizierten Stadtgesellschaften.
Das Vorhaben CURARE setzt an aktuellen Überlegungen der feministischen Sorgeethik an (Tronto 2013, 2016, 2017), um konzeptionelle wie praktische Ansatzpunkte für ein langfristig orientiertes Verständnis von Nachbarschaften und Stadtteilen als öffentliche Räume der sozialen Interaktion und Innovation – als Räume des Miteinander-Sorgens – abzuleiten. Caring Communities antworten auf ungerecht verteilten Ressourcenzugang auf Basis intersektionaler Ungleichheiten, indem sie selbstorganisiert miteinander sorgen. Damit können neue, resiliente(re) soziale Beziehungen aufgebaut werden, die – wenn sozial innovativ – auch kollektiv befähigen und eine gesellschaftspolitische Demokratisierung ermöglichen. Doch Caring Communities agieren nicht nur in unterschiedlichen Räumen, sie produzieren auch neue öffentliche Räume des Miteinander-Sorgens, die so zu Teilen der sozialen Infrastrukturen der Stadt werden.
Local Senior Fellow: Univ.-Prof.in Dr.in Anke Strüver
Die Professorin für sozialgeographische Stadtforschung am Institut für Geographie und Raumforschung arbeitet zu sozial-räumlichen Interdependenzen im städtischen Alltag. Ihre Forschung basiert auf Perspektiven der feministischen und posthumanen Geographie sowie der politischen Ökologie und der politischen Ökonomie, die sich auf verkörperte urbane Ungleichheiten konzentrieren.
Incoming Senior Fellow: Dr.in Yvonne Franz
Die Postdoc-Forscherin im Bereich Stadtgeographie am Institut für Geographie und Regionalforschung und am Institut für Soziologie (Universität Wien) untersucht multiskalare und Multiakteurs-Konstellationen städtischer Transformation, mit besonderem Augenmerk auf den Einfluss städtischer Nachbarschaften. Ihre Forschungsthemen umfassen soziale Integration, Gentrifizierung und soziale Innovation, die sie in vergleichenden und transdisziplinären Forschungen weiterentwickelt.