Maria Fritsche

Maria Fritsche ist Geschlechterhistorikerin mit einem Schwerpunkt im Bereich moderne internationale Geschichte, Krieg, Militär und Besatzung, Justiz und Nachkriegsgesellschaft, Kino und Film. Sie studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Gender Studies an den Universitäten Wien und Bern. Nach ihrer Promotion in Filmgeschichte an der University of Portsmouth, UK, hatte sie Postdoc- und Forschungsstipendien an der University of Southampton, am Deutschen Historischen Institut Washington, D.C., und an der NTNU inne, wo sie 2014 Associate Professor und 2016 Full Professor wurde. Seit ihrem Wechsel zur NTNU war sie Gastwissenschaftlerin am Zentrum für Zeitgeschichte (ZZF) in Potsdam (2011-2012), an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH) in Hamburg (2012-2013), am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München (2019-2020) und am Institute for War, Holocaust and Genocide Studies (NIOD) in Amsterdam (2020). In den letzten Jahren hat sie das Alltagsleben unter deutscher Besatzung in Norwegen während des Zweiten Weltkriegs untersucht, wobei sie sich insbesondere auf die komplexen sozialen Beziehungen zwischen den Besatzern und den Besetzten konzentriert. Das Projekt ist Teil eines größeren, landesweiten Forschungsprojekts über die deutsche Besatzung Norwegens während des Zweiten Weltkriegs mit dem Titel „In a World of Total War. Norwegen 1940-45“, das von der Arktischen Universität in Tromsø geleitet wird. Derzeit leitet sie das NOS-HS-Projekt „Cinema, War and Citizenship at the Periphery. Cinemas and their audiences in the Nordic countries, 1935-1950“, das von den Nordischen Forschungsräten finanziert wird. Es untersucht die Praktiken des Kinobesuchs und der Filmvorführungen sowie die Rolle des Kinos in den nordischen Gesellschaften vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Ziel ist es, durch eine Reihe von Sondierungsworkshops ein nordisches Netzwerk von Experten auf dem Gebiet der Filmgeschichte aufzubauen. Gleichzeitig setzt sie ihr langjähriges Forschungsinteresse an der deutschen Kriegsgerichtsbarkeit und ihrer Rolle innerhalb der Wehrmacht und im besetzten Europa während des Zweiten Weltkriegs fort.

Maria Fritsche wird einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität Graz im Sommersemester 2025 absolvieren.